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Stadtführung für blinde und sehbehinderte Menschen

- In diesem Jahr auf dem Gelände der Westfalenkaserne -


Beim Besuch blinder und sehbehinderter Menschen in der „Westfalen-Kaserne“ erwartete sie am Mittwochnachmittag ein ungewöhnliches Angebot. An einem Simultanschießstand konnten sie ihre Treffsicherheit unter Beweis stellen.

Zum vierten Mal hatte der Beirat für behinderte Menschen in Kooperation mit der Tourismusabteilung der Wirtschaftsförderung zu ei­ner Stadtführung für blinde  und sehbehinderte Menschen eingeladen. Einmal jährlich wird diese spezielle Stadtführung angeboten, die wieder ein großes Interesse fand. Kasernenkommandant Oberstleutnant Jens Meinhardt und Hauptmann Colja Krause begrüßten die Gäste zunächst in der Unteroffiziersheimgesellschaft, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Meinhardt griff zunächst die historische Entwicklung der „Westfalen-Kaserne“ auf, die ab 1955 an der Hammer Straße gebaut wurde und 1958 erstmals Soldaten aufnahm. Während der letzten Jahrzehnte wurden dort einige Umstrukturierungen durchgeführt, die nächste folgt mit dem Verlassen des Sanitätsregiments 22 Anfang 2016.

Überraschung löste die Aussage von Jens Meinhardt aus, dass im Sanitätsregiment bis auf Ärzte alle medizinischen Berufe vertreten sind, die zur Führung eines mobilen Bundeswehrkrankenhauses nötig sind. „Die Ärzte kommen im Einsatz aus den Bundeswehrkrankenhäusern“, begründete der Kasernenkommandant die Struktur. Er betonte auf Nachfrage zudem, dass die Ausbildungsstandards bei der Bundeswehr so entwickelt wurden, dass sie mit denen in der freien Wirtschaft identisch sind. Bei der Führung über das Kasernengelände machte die Gruppe auch am Schulschießsimulator für Handwaffen und Panzerabwehrwaffen halt. Dort wurden ihnen die von den Sanitätern eingesetzten Waffen gezeigt, oder sie konnten sie auch ertasten. Denn Sanitäter müssen im Ernstfall sich selbst oder Patienten verteidigen können. Einige Teilnehmer nahmen auch die Gelegenheit wahr, auf dem Simultanschießstand Testschüsse mit einer G36 abzugeben. Dabei wurden sie akustisch von einem Soldaten gelenkt, um ein möglichst gutes Ergebnis zu erzielen.

„Es ist ein reges Interesse der behinderten Menschen, einmal einen Einblick in das Kasernenleben zu bekommen“, bedankte sich Friedel Paßmann für die freundliche Aufnahme. Auch für die nächste spezielle Stadtführung im kommenden Jahr will er sich wieder etwas Besonderes einfallen lassen.

Quelle: Ralf Steinhorst, Ahlener Zeitung