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WFG-Bilanz: Vermarktungsrekord und neue Formate

Ahlens Wirtschaft wächst weiter. Die Zahlen, die die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Ahlen (WFG) jetzt bei ihrer Jahrespressekonferenz vorstellte, verdeutlichen die Entwicklung: Um Arbeitsplätze zu schaffen, hat die WFG im vergangenen Jahr 23.342 Quadratmeter Grundstücksflächen an Unternehmen veräußert. „Das ist deutlich mehr als in den vorherigen drei Jahren zusammen“, berichtete WFG-Aufsichtsratsvorsitzender und Bürgermeister Dr. Alexander Berger. Und noch eine Entwicklung erfreute die Beteiligten: Die WFG konnte durch ihre Arbeit mindestens 195 Arbeitsplätze sichern bzw. neu schaffen.


Stellten das Jahr 2018 vor: Jörg Hakenesch (Geschäftsführer WFG Ahlen mbH) und die WFG-Gesellschafter Bürgermeister Dr. Alexander Berger (Stadt Ahlen), Peter Schmidt (Pro Ahlen e.V.) und Michael Vorderbrüggen (Volksbank eG)

Im Gewerbegebiet Vatheuershof-Südost entsteht die Montagehalle der Leifeld Metal Spining AG, der Natur- und Gewerbepark Olfetal wächst um 20,6 Hektar, am Kerkmann-Carré rollen die Bagger, bei der Neuen Ahlener Woche mit ihrem neuen Konzept tummelten sich um die 7.500 Besucher, während drei Tage später am gleichen Ort die Band Silbermond mit ihren Hits begeisterte: „Die WFG bearbeitet im sprichwörtlichen Sinne nicht nur viele Baustellen, sondern ist mit ihren vielfältigen Aufgaben auch im gesamten Stadtgebiet präsent“, schilderte Dr. Berger.

Das Jahr, auf das der WFG-Geschäftsführer Jörg Hakenesch zurückblickte, war zweifelsfrei arbeitsreich – aber auch erfolgreich. Heraus ragt die Erweiterung der Leifeld Metal Spinning AG. Das Unternehmen investiert 6,5 Millionen Euro, um auf einer 17.600 Quadratmeter großen Fläche im Gewerbegebiet Vatheuershof-Südost eine 3.500 Quadratmeter große Montagehalle zu errichten. „Hierdurch werden in Ahlen 120 Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen“, berichtete Hakenesch. Leifeld stellt für den neuen Standort 20 zusätzliche Verfahrenstechniker und Elektronik-Konstrukteure ein – eine Entwicklung, die bei Stadt und WFG gern gesehen wird. Um die Schaffung neuer Arbeitspläne zu fördern, haben die beiden Partner ein Modell entwickelt, das bei der Erweiterung der Leifeld Metal Spining AG erstmals Anwendung fand. Unternehmen erhalten danach beim Grunderwerb einen Zuschuss, wenn sie pro Hektar Fläche mehr als 20 Mitarbeiter beschäftigen. „Hierdurch geben wir Unternehmen einen Anreiz zur Schaffung und Sicherung von Dauerarbeits- und Ausbildungsplätzen“, schilderte Hakenesch. Positive Nachrichten für den Wirtschaftsstandort Ahlen vermeldeten im vergangenen Jahr zudem LR Health &Beauty, medicalORDERcenter und Eventa Zeche Westfalen: Während bei LR Health & Beauty ein Produktionsgebäude für Aloe Vera Produkte entsteht, eröffnete das medicalORDERcenter eine neue Logistikhalle. Und auf der Eventa Zeche Westfalen lockt neuerdings ein Tanz- und Eventcenter. Alle Projekte wurden von der WFG begleitet.

Wie sehr die Wirtschaftsförderung mit ihren Themen und Aktivitäten am Puls der Zeit ist, bekräftigte Volksbank-Direktor Michael Vorderbrüggen: „Themen wie der demografische Wandel und Fachkräftemangel beschäftigen heute fast jedes Unternehmen. Formate wie die erfolgreiche Ausbildungsmesse, der Business Lunch oder die moderierten Personalleiterrunden tragen dazu bei, dass sich die Ahlener Betriebe erfolgreich für die Zukunft aufstellen können.“ Der neu gegründete Industrie Verbund Ahlen, der sich erstmals bei der Ausbildungsmesse der Öffentlichkeit vorstellen wird, soll in diesem Zusammenhang Bekanntheit und Akzeptanz der Ahlener Industrie erhöhen. Dass die WFG auch international denkt, zeigt die angestrebte Wirtschaftspartnerschaft mit der chinesischen Stadt Pujiang. Stadt und WFG erwarten hierzu im Frühjahr eine Delegation aus China in Ahlen. Im Rahmen des Besuchs informiert die WFG am 18. April bei einer Veranstaltung über Möglichkeiten für Unternehmen, in China zu investieren.

Darüber hinaus betrieb die Wirtschaftsförderung aktive Netzwerkarbeit und baute die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten weiter aus – wie etwa durch die Gründung des lokalen Industrie Verbundes Ahlen in Zusammenarbeit mit der IHK. Mit zahlreichen Aktionen gelebt wurde zudem die Kooperation mit den Schulen in Ahlen. Hier zeichnete die WFG die ersten Projektarbeiten aus.

Die Wirtschaftsförderer wissen auch: Eine Stadt ist als Wirtschaftsstandort nur dann interessant und erfolgreich, wenn sie auch lebt. Der Ahlener Advent, der passgenau zwischen den einzelnen Bauabschnitten auf dem Marktplatz stattfand, trägt ebenso dazu bei wie der Pöttkes- und Töttkenmarkt. Beide Veranstaltungen führte die WFG im engen Schulterschluss mit Pro Ahlen durch. Eine wichtige Änderung gab in diesem Zusammenhang Peter Schmidt, Vorsitzender von Pro Ahlen, bekannt: Die Verleihung des Wirtschaftspreises und die Neue Ahlener Woche werden künftig im jährlichen Wechsel stattfinden. Die Begründung lieferte er mit: „Wir möchten durch die Entzerrung die Wertigkeit der Veranstaltungen betonen. Sowohl der Wirtschaftspreis als auch die Neue Ahlener Woche haben durch die neue Konzeption, die sich in 2017 sehr bewährt hat, erheblich an Format gewonnen.“ Pro Ahlen unterstützt die Veranstaltungen nicht nur organisatorisch, sondern auch mit erheblichen finanziellen Mitteln.

Für 2018 haben sich Jörg Hakenesch und sein Team ein strammes Programm vorgenommen. Auf dem Portfolio stehen die weitere Vermarktung vakanter Flächen im Olfetal und den anderen Gebieten wie der Zeche, darüber hinaus sollen die bestehenden Netzwerke stabilisiert, mit weiterem Leben gefüllt und ausgeweitet werden. Im Fokus steht hier unter anderem der Fokus auf die anstehende Kooperation mit China. Im Bereich Stadtmarketing schwebt den Wirtschaftsförderern eine stärkere Vermarktung Ahlens als Standort für attraktive Events und Veranstaltungen vor. Hier soll eine Vernetzung der Angebote als Grundlage für eine zielgerichtete Außendarstellung dienen. Ein „Weiter so wie bisher“ ist für Hakenesch trotz der positiven Bilanz jedoch zu wenig: „Man kann sich immer verbessern. Wir werden deshalb auch in Zukunft gemeinsam mit Pro Ahlen weiterhin jede Veranstaltung im Nachgang analysieren und optimieren.“