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Schnelles Internet zukünftig auch in weiteren Gewerbegebieten

Ausbau der leitungsgebundenen Breitbandinfrastruktur angekündigt


Gewerbegebiet Vorhelm-Bahnhof

Das Internet in den Gewerbegebieten Vatheuershof und Vorhelm-Bahnhof wird künftig deutlich schneller. Die Telekom Deutschland GmbH kündigt nach den bereits vorliegenden Zusagen für die Gewerbegebiete Gewerbepark Olfetal, Industriegebiet Ost/nördlicher Teil und Kleiwellenfeld auch für die beiden weiteren Gebiete einen Eigenausbau ohne kommunale Kostenbeteiligung bis Ende 2016 an.

„In der ersten Ausbaustufe werden im Gewerbegebiet Vorhelm-Bahnhof mit VDSL voraussichtlich Geschwindigkeiten bis zu 6 Mbit/s und im Gewerbegebiet Vatheuershof bis zu 50 Mbit/s zur Verfügung stehen“, teilen Bürgermeister Benedikt Ruhmöller und Strukturförderer Lutz Henke mit. Die Bandbreite werde zukünftig wahrscheinlich noch ausgeweitet. Die Stadtverwaltung begrüßt gemeinsam mit Dr. Jürgen Kaack, dem Leiter beratenden Büros STZ-Consulting, das für die Gewerbebetriebe „außerordentlich zufriedenstellende Ergebnis“.

In einer Markterkundung hatte die Stadt im November in den beiden Gewerbegebieten die insgesamt 60 ansässigen Betriebe nach ihrem Bedarf an einer schnellen Breitbandversorgung befragt. Die Auswertung belegte, dass das Gewerbegebiet Vorhelm-Bahnhof mit mehrheitlich unter 2 Mbit/s unterzureichend versorgt ist. Für den Vatheuershof wurde mit durchschnittlich 7,5 Mbit/s zwar nicht eine Unterversorgung, aber wohl eine nicht mehr zeitgemäße Versorgung ermittelt.

Bis Dezember konnten die Netzbetreiber ihr Interesse an dem Breitbandausbau in den Gewerbegebieten bekunden. Der Netz-Experte Dr. Kaack legte der Stadtverwaltung die Auswertung vor: „Die Rückmeldungen zeigen, dass von einem Marktversagen im Gewerbegebiet Vorhelm-Bahnhof im Vorwahlbereich 02382 keine Rede mehr sein kann.“ Denn die Eigenausbaupläne der Telekom mit Fiber-to-the-Curb-Technologie (FttC) erfüllen zu marktüblichen Preisen die Nachfrage der Unternehmen in den Gewerbegebieten. Nach Kaacks Expertise handelt es sich bei der Telekom-Konzeption „um eine technisch umsetzbare, erprobte und zuverlässige Ausbauvariante.“

Die FttC-Technologie modernisiert die bestehende leitungsgebundene Infrastruktur mit der Kupferdoppelader zum Hausanschluss. Konkret wird die aktuelle ADSL-Technik durch VDSL-Technik ersetzt, wodurch den mittelständischen Unternehmen und Dienstleistern in Vatheuershof zukünftig eine Bandbreite von bis zu 50 Mbit/s zur Verfügung stehen wird. Mit der FttC-Architektur wird ein Glasfaserkabel bis in die neuen Multifunktions-Gehäuse verlegt, den am Straßenrand stehenden grauen Verteiler-Kasten.

Allerdings, so Dr. Kaack in seinem Gutachten, sind die leitungsgebundenen Bandbreiten für das Plangebiet Vorhelm-Bahnhof und die dort ansässigen Betriebe mit der Vorwahl 02382 weiterhin verhältnismäßig schwach. Ursache hierfür sind der verhältnismäßig weit entfernt befindliche Kabelverzweiger und die längenabhängige Dämpfung bei den Kupferkabeln auf dem Weg zu den Betrieben; sie ermöglichen letztlich nur Bandbreiten bis zu 6 Mbit/s.

Die Versorgungssituation in Vorhelm-Bahnhof ist kompliziert, denn hier gibt es unterschiedliche Versorgungsrichtungen mit unterschiedlichen Vorwahlnummern: zum einen aus Ahlen und zum anderen aus Ennigerloh-Enniger. Die wenigen im Plangebiet ansässigen Betriebe mit der Vorwahl 02528 werden von dem angekündigten Ausbau im Vorwahlbereich 02382 leider ebenso wenig partizipieren wie die ca. 200 benachbarten Haushalte in Vorhelm-Bahnhof. Bei Bedarf müssen in diesem Gebiet individuell Lösungen gesucht werden, so zum Beispiel in Form von Satelliten-DSL.

Offensichtlich, so das fachliche Fazit von Dr. Kaack, plant die Deutsche Telekom den gesamten Vorwahlbereich 02382 von Ahlen innerhalb der nächsten 36 Monate durch Umrüstung bzw. Aufrüstung von Outdoor-DSLAMs und Kabelverzweigern mithilfe der MSAN-Technik Vectoring-fähig zu ertüchtigen.

Für die Stadt „unterm Strich“ eine gute Nachricht, resümiert Bürgermeister Ruhmöller. „Wir können damit darauf verzichten, für eine Verbesserung der Breitbandversorgung in diesen Gewerbegebieten eigene städtische Mittel in die Hand zu nehmen“, gewinnt er der Telekom-Ankündigung überwiegend Positives ab. Der „Masterplan Breitband Kreis Warendorf“, so Strukturförderer Henke, habe sich zusammen mit der lokalen Breitbandstrategie als der richtige Weg herausgestellt, um zukunftssichere Breitbandinfrastruktur in den unter- bzw. schwachversorgten Gewerbegebieten zu schaffen.