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Ossenbrink setzt auf Standort Ahlen

Städtischer Besuch bei einem „ur-Ahlener“ Unternehmen


Bild (v. l).: Andreas Mentz, Jörg Hakenesch, Angelika und Andreas Ossenbrink und BM Benedikt Ruhmöller

„Eine vernünftige Bratwurst zu machen, ist das Schwierigste, was es gibt.“ Die Frau, die dieses sagt, weiß, wovon sie spricht. Angelika Ossenbrink ist gemeinsam mit Bruder Andreas Chefin über 48 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im gesamten nordwestdeutschen Raum Unternehmen der Systemgastronomie mit Nachschub beliefern. Schon seit fast 50 Jahren ist das GAFATEAM-Mitglied Ossenbrink für die Freunde von „Pommes rot-weiß“ ein Begriff. 

Auch Bürgermeister Benedikt Ruhmöller lässt sich gelegentlich die Produkte aus dem Hause Ossenbrink schmecken. Dies verriet er den Geschwistern bei einem Firmenbesuch, den er zusammen mit Stadtbaurat Andreas Mentz und Wirtschaftsförderer Jörg Hakenesch unternahm.

Die städtischen Besucher nahmen zufrieden zur Kenntnis, dass das Unternehmen seine Entwicklungsperspektiven zuversichtlich betrachtet. Erweiterungsmöglichkeiten seien erst kürzlich durch den Zukauf eines benachbarten Grundstücks gesichert worden. Etwa zweitausend Geschäftspartner zählt die Kundenkartei des Ahlener Familienbetriebs, darunter aber längst nicht mehr nur die Frittenbude an der Ecke. Im Vergleich zu ihren Anfängen betreut die Firma von ihrem Sitz im Gewerbegebiet „In der Schlinge“ aus allerlei Kunden, die fertige, halbfertige und frische Produkte verarbeiten. „Heute zählen auch Restaurants, Landgastronomien, Kioske, Tankstellen, die Hotellerie, Schulmensen und Krankenhauskantinen zu unseren Partnern“, verrät Andreas Ossenbrink.

Etwa 7000 Artikel aus dem Food- und Non-Food-Bereich kann Ossenbrink mit seiner firmeneigenen LKW-Flotte ausliefern oder im angeschlossenen Abholmarkt Großkunden anbieten. Obst, Gemüse, Frischfleisch, aber auch spezielle Fette, Deko- und Reinigungsartikel zählen zum Sortiment, alles was die Küche braucht. Möglich macht dies, so Ossenbrink, die Mitgliedschaft im „schlagkräftigen Einkaufsverband GAFATEAM“, der noch vom Unternehmensgründer Baldur Ossenbrink ins Leben gerufen worden ist. 1966 begann er an der Warendorfer Straße, mit einer selbstgebauten Anlage Kartoffelstifte zu schneiden. „Die haben wir noch selbst aus Holland geholt“, kann sich Angelika Ossenbrink an manche Tour ins Nachbarland erinnern. In Deutschland habe ihr Vater nicht nur mit Maschinen „Marke Eigenbau“ die tollen Knollen zu Pommes frites verarbeitet; in großem Stil war er auch Markteinführer von Mayo und Ketchup.

Immer nah am Markt und den Kunden zu sein, das ist auch heute noch bei Ossenbrink unverzichtbar. Sie kenne vielleicht nicht den allerletzten Kunden, „die meisten aber schon“, ist sich die Chefin sicher. Dass sie vor dem Besuch der Hotelfachschule Sozialpädagogik studiert hat, helfe ihr auch heute noch. „Oft kommen Menschen zu uns, die sich im Bereich Gastronomie selbständig machen wollen. Da sollte man schon erkennen können, ob für ein solches Vorhaben genug Potenzial vorhanden ist.“ Die Einstellung der Interessenten müsse halt stimmen, der Erfolg wirklich gewollt sein.

„Wenn aber alles stimmt und auch der Standort gut ist, helfen wir gerne bei der Entwicklung, von der ersten Idee bis zur Eröffnung und hin zur Personalschulung vor Ort“, wirft Andreas Ossenbrink ein. Das gelte auch für bestehende Unternehmen, die man gemeinsam auf einen modernen Stand bringe. Obwohl sie schon seit Jahrzehnten im Betrieb mitwirken, lassen sich auch Angelika und Andreas Ossenbrink immer wieder gerne positiv überraschen. „Nie hätten wir gedacht, wie viel wir an Brötchen und Konditorware raushauen“, gesteht der Geschäftsführer. Als die neue Produktlinie aufgenommen worden sei, waren die Erwartungen erst einmal verhalten. „Das wurde uns förmlich aus den Händen gerissen.“

Ins gastronomische Gewerbe würden Angelika und Andreas Ossenbrink immer wieder gehen. „Es ist zwar aufwendig, aber macht unglaublich viel Spaß. Das wichtigste sind aber unsere Mitarbeiter - und wir haben eine tolle Mannschaft!“