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Krisenerprobt

Ein Jahr nach dem Großbrand des Spielzeuggroßhandels Rappelkiste steht die neue Halle kurz vor der Fertigstellung


Jörg Hakenesch, Markus Schier und Dr. Alexander Berger auf der Baustelle der neuen Gewerbehalle (v.l.n.r.)

Gut ein Jahr ist es her, dass Markus Schier die Nachricht vom Großbrand seines Unternehmens erhielt. Am 6. August 2019 zerstörte ein Großbrand die Lagerhalle samt Warenbestand und zog den benachbarten Bürotrakt stark in Mitleidenschaft. „Ich konnte es einfach gar nicht fassen. Mein erster Gedanke war, hoffentlich ist meinen Mitarbeitern nichts passiert“, schildert Markus Schier den fatalen Anruf, der ihn während seines Urlaubs erreichte. Viele intensive Gespräche zwischen Stadtverwaltung, Wirtschaftsförderung und Unternehmen folgten, um den Wiederaufbau auf den Weg zu bringen.

Rund ein Jahr nach der Katastrophe machten sich jetzt Bürgermeister Dr. Alexander Berger und WFG-Geschäftsführer Jörg Hakenesch ein direktes Bild von der aktuellen Situation des Unternehmens vor Ort. Schutt und Asche sind verschwunden. An ihrer Stelle ragen nun Kräne, Stahl und Betonelemente in die Höhe. Markus Schier freut sich sichtlich: „Wir liegen mit unserer neuen Halle gut im Zeitplan, auch die Sanierung unseres Verwaltungsgebäudes geht mit großen Schritten der Fertigstellung entgegen. Bald können meine Mitarbeiter aus den Containern wieder an ihren angestammten Büroarbeitsplatz zurückkehren. Die Rappelkiste erstrahlt bald im neuen Glanz, dafür möchte ich mich noch einmal ganz herzlich bei allen Unterstützern bedanken, die mich in dieser schweren Zeit begleitet haben.“

Nach der Fertigstellung der neuen Halle verfügt die „Rappelkiste“ über zwei neue Lagerhallen, die innerhalb der letzten zwei Jahre errichtet wurden. „Auch für uns als Wirtschaftsförderung war der Brand damals ein großer Schock, hatten wir Herrn Schier in den Wochen vor dem fatalen Unglück doch noch intensiv bei den Neubauplanungen einer großzügigen Erweiterungshalle begleitet“, schildert WFG-Geschäftsführer Jörg Hakenesch rückblickend seine Eindrücke. Eine Planung, die sich im Nachhinein als Glücksgriff erweisen sollte, konnte die zum Brandzeitpunkt im Bau befindliche Halle schon wenige Monate nach dem Großbrand als Ausweichquartier des abgebrannten Zentrallagers bezogen werden. „Mich beeindruckt der Umgang von Herrn Schier mit der Situation, trotz der enormen Verluste und der Herausforderungen, die solch eine Katastrophe mit sich bringt, hat er keine Sekunde gezweifelt weiterzumachen, sondern direkt die Ärmel hochgekrempelt. Er versucht Lösungen zu finden um alles wieder aufzubauen“, zeigt sich Bürgermeister Dr. Alexander Berger tief beeindruckt.

Ein Charakterzug, der Schier auch in der aktuellen „Coronavirus-Pandemie“ zu Gute kommt. So Interessierte die Besucher neben dem Bau der neuen Halle vor allem auch die Auswirkungen der aktuellen Krise auf das Unternehmen. „Die Coronakrise trifft uns vor allem durch die Absage der Aktionswarenmessen, für Käufer und Verkäufer enorm wichtige Netzwerkveranstaltungen, um Verträge abzuschließen“, schildert Markus Schier die aktuelle Situation. „Kunden, die wir vorher innerhalb weniger Stunden an unserem Messestand begrüßt haben, müssen wir nun aufwendig einzeln besuchen. Dadurch geht viel Zeit verloren“, so Schier. Auch das Angebot an Aktions- und Spielwaren hat durch die gestörten Lieferwege abgenommen. Um das Weihnachtsgeschäft müsse sich aber keiner Sorgen machen, erzählt der Geschäftsführer des Spielzeuggroßhandels mit einem Lachen: „Wir sind ja mittlerweile krisenerprobt.“