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„Kerkmann-Carré“ wird Eingangstor zur Fußgängerzone

Ein lang gestreckter Kreisverkehr wird künftig zwischen dem früheren Marktkauf und dem Hundhausen-Gelände für echte Platzatmosphäre sorgen. Die Stadt Ahlen und Investor Anton Neuhaus haben heute die Ausbauplanungen für das neue „Kerkmann Carré“ vorgestellt.


Stellten die Ausbauplanung für das Kerkmann-Carré inklusive der langgezogenen Verkehrsinsel vor: (v.l.) Anton Neuhaus, Immobilienentwickler Hans Georg Bruns, Andreas Mentz, Dr. Alexander Berger, Stadtplaner Markus Gantefort, WFG-Geschäftsführer Jörg Hakenesch

„Ungewöhnlich und atypisch“ nennt Bürgermeister Dr. Alexander Berger den Ansatz, für den es keine Denkverbote gegeben habe. Eine pfiffige Lösung sei entstanden, die das Eingangstor zur Fußgängerzone aufwerte. Die politischen Gremien der Stadt Ahlen werden sich mit den Planungen in den nächsten Wochen beschäftigen, um die städtebauliche Entwicklung am östlichen Ende der Innenstadt entscheidend nach vorne zu bringen. Wenn der Rat der Stadt Ahlen die rund 600.000 Euro teuren Entwürfe absegnet, kann schon zu Ostern nächsten Jahres der Verkehr durch den Kreisel rollen.

Der neue Kreisverkehr wird ohne aufhaltende Ampeln alle Straßen verbinden, die in den Gebrüder-Kerkmann-Platz münden. Künftig wird es damit auch wieder möglich sein, von der Industriestraße in die Innenstadt zu gelangen. Seit vielen Jahren ist das Abbiegen in diesem Bereich verboten, was nicht zur Attraktivität des Marktkauf-Zentrums beigetragen hatte, wie Eigentümer Anton Neuhaus und die städtischen Planer feststellten. Neu gestaltet wird in diesem Zuge auch die Fahrbahn der Eisenbahnunterführung. Gesichert durch Tempo 30 und eine Schutzstreifen werden Radfahrer nach den Vorstellungen des Radverkehrskonzepts demnächst die Straße nutzen. Fußgänger erhalten dafür auf beiden Seiten einen auf zwei Meter verbreiterten Gehweg.

Für den ehemaligen Marktkauf bereitet Anton Neuhaus ein umfassendes Lebensmittel-Angebot vor. Dieses soll ergänzt werden um Fachmarktanbieter aus verschiedenen Branchen und mit diversen Sortimenten. Das neue Konzept werde „langfristigen Kundeninteressen entgegenkommen und auf die gewandelten Umstände im Einzelhandel eingehen“, so Neuhaus am Montag in einem gemeinsamen Pressegespräch mit der Stadt. In den Fokus genommen wird auch das bei einem Teil der Kundschaft unbeliebte Parkhaus. Namhafte Experten für Parkhäuser entschärfen die steile Spindel, so dass bald keine Gefahr mehr für Autofahrer besteht, mit dem Wagen an der Begrenzung vorbei zu schrammen. Auch werden die Stellplätze auf 2,75 Meter verbreitert und Ladestationen für Elektrofahrzeuge eingerichtet.

Was das Hundhausen-Gelände im nördlichen Kerkmann-Carré angeht, will sich Anton Neuhaus noch nicht in die Karten schauen lassen. Fest steht: Einige Bereiche des alten Baukörpers bleiben erhalten. Dies gilt für Teilbereiche des Verwaltungsgebäudes und der an den Park angrenzenden Werkhallen. Ebenso werde Raum geschaffen für 160 Autostellplätze. Vorrang genieße jetzt aber der zügige Straßenbau. Denn eine Forderung sei Neuhaus im Gespräch mit potenziellen Mietern immer wieder gestellt worden: „Ich habe immer wieder gesagt bekommen, ohne Abschluss der Bauarbeiten gibt es keine Geschäftseröffnung.“ Schließlich wolle kein Ladeninhaber nach Eröffnung des Geschäfts monatelang eine Baustelle vor der Türe haben. Die jetzt vorgestellte Lösung sei die verkehrlich beste.

Geht es nach Stadtbaurat Andreas Mentz, könnte schon im Spätsommer Baustart am Gebrüder-Kerkmann–Platz sein. Er sei optimistisch, die Arbeiten in Abschnitten durchzuführen, ohne gravierend in den Verkehr eingreifen zu müssen. „Die Ingenieure der Umweltbetriebe stehen bereit, um die Maßnahme mit Priorität vorzunehmen“, lässt Mentz keinen Zweifel, welch hohen Stellenwert der Stadtumbau für die Verwaltung hat. Und Bürgermeister Berger bringt es auf den Punkt: „Diese Chance darf man sich nicht entgehen lassen.“