EXPO REAL ist das Ziel für alle, „die Großes vorhaben“

Nein, gezählt habe er nicht die vielen Kilometer, die er an den beiden ersten Tagen der EXPO REAL in München zurückgelegt hat. Bürgermeister Dr. Alexander Berger spricht von „anstrengenden, aber auch sehr erfolgreichen Runden“, die er zusammen mit Stadtbaurat Thomas Köpp und WFG-Geschäftsführer Stefan Deimann auf dem weitläufigen Ausstellungsgelände der Münchener Messe dreht.


Treffen auf der EXPO REAL mit der Landespolitik: v.l. Peter Scholz, gfw-Geschäftsführerin Petra Michalczak-Hülsmann, Ministerin Ina Scharrenbach, Stefan Deimann, Dr. Alexander Berger, Thomas Köpp.

Die Messe bildet das gesamte Spektrum der Immobilienwirtschaft ab und bietet eine internationale Networking-Plattform für die bedeutenden Märkte von Europa, den Mittleren Osten bis in die USA. Das umfangreiche Konferenzprogramm mit rund 400 Referenten bietet Politikern, Verwaltungsvertretern, Projektentwicklern und Bankern einen fundierten Überblick über aktuelle Trends und Innovationen des Immobilien-, Investitions- und Finanzierungsmarktes. „Wer hier nicht ist, findet nicht statt“, bringt es Deimann auf den Punkt. Die Fahrt nach München dient also ganz und gar nicht dem Vergnügen, sie ist ein Muss für alle, die Großes vorhaben.

Insbesondere die Entwicklung von Infrastrukturprojekten ist für die kommunalen Besucherinnen und Besucher von Interesse. So konnte die Ahlener Delegation im Gespräch mit der Bundesministerin für Wohnen und Stadtentwicklung, Klara Geywitz, über moderne Wohnraumkonzepte sprechen. „Dabei ergaben sich spannende Aspekte, wie zum Beispiel das Erbbaurecht als Instrument der Flächenpolitik besser aktiviert werden könnte“, nimmt Thomas Kopp konkrete Gedanken mit aus der bayerischen Landeshauptstadt. Offen zeigte sich die Bundesministerin für ein weiteres Thema, das allen Städten unter den Nägeln brennt. „In Berlin gibt es Verständnis für die Nöte der Kommunen, mehr gegen Leerstände in den Innenstädten zu tun“, so Bürgermeister Berger. Er habe der Ministerin auch als Sprecher der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Kreis Warendorf die Erwartung übermittelt, dass die Veränderungsprozesse in den Innenstädten mehr Aufmerksamkeit durch den Bund verdienten.   

Um Gegenwart und Zukunft der Städte drehte sich auch alles im Gespräch mit NRW-Kommunalministerin Ina Scharrenbach. „Ahlen profitiert enorm von Mitteln aus der Städtebauförderung des Landes“, gab Berger den Dank von Ahlen nach Düsseldorf. Die Hoffnung aus Ahlener Sicht sei es, dass sich dieses Instrument verstetigt, um angestoßene Planungsvorhaben erfolgreich zu Ende zu bringen. Gleiches gelte für die Entwicklung von Gewerbeflächen. Deimann konnte Scharrenbach berichten, dass Ahlen ein nachgefragter Standort für erweiterungswillige Unternehmen sei. „Diesem erfreulichen Umstand müssen wir seitens der Stadt wie des Landes Rechnung tragen und gemeinsam dafür sorgen, dass das Investitionsklima freundlich bleibt.“ 

Mit Peter Scholz, Vorstand der Sparkasse Münsterland Ost, und Vertretern der NRW-Bank tauschten sich die Ahlener Messebesucher unter anderem über kommunale Finanzierungsprogramme aus. Immer Thema auf der EXPO REAL: Die Konversion früherer Industrieflächen. Als ein positives Beispiel für den gelungenen Strukturwandel gilt die Zeche Westfalen in Ahlen, wie im Austausch auch Vertreter von NRW Urban bestätigten. „Auf dieser Messe lässt sich ein ganz vorzügliches Netzwerk pflegen und weiterentwickeln, das in vielerlei Hinsicht für Ahlen von großem Nutzen ist“, findet der Bürgermeister die Reise nach München wieder einmal „lohnenswert“. Dass am Abend nach einer Fülle von Gesprächen und unzähliger durch die Hallen zurückgelegter Kilometer die Füße nach einer Pause verlangten, sei dafür leicht zu verschmerzen.