Aktuelles

Die Zeichen stehen auf Expansion

Ahlen - Seit Anfang des Jahres ist das Reiseunternehmen „Engel Touristik“ an der Gersteinstraße ansässig. Bürgermeister und Wirtschaftsförderer statteten den „Neu-Ahlenern“ einen Besuch ab.


Elf Busse – ein zwölfter ist gerade neu bestellt – gehören zum Fuhrpark der Firma „Engel Touristik“, die seit Jahresbeginn an der Gersteinstraße 8 ansässig ist. Foto: Peter Harke

Wenn Engel reisen, dann ist ihnen redensartlich schönes Wetter gewiss. Wer mit Engel verreist, bekommt zwar keine schriftliche Sonnenscheingarantie, kann sich aber darauf verlassen, nicht erst am Urlaubsort rundum betreut und verwöhnt zu werden, sondern schon auf dem Weg an den Gardasee oder nach Prag. Das Speisen- und Getränkeangebot „an Bord“ ihrer Busse sei konkurrenzlos, sagen Heinrich und Bärbel Engel, Inhaber der in Hamm ansässigen Firma „Engel Reisen“. Bis zu zehn, zwölf Meter lange Frühstückstafeln würden bei manchen Zwischenstopps aufgebaut. Da fehle es an nichts.

Wie zwei inzwischen pensionierte Pädagogen – er heute 80, sie 72 Jahre alt – zu Touristikunternehmern wurden, ist eine längere Geschichte. Die Kurzfassung: Über Klassenfahrten und Bildungsreisen mit dem Lehrerverband sind sie da irgendwie reingerutscht, organisierten 1996 selbst die erste Gruppenreise nach Griechenland. Zwanzig Jahre später füllt das Angebot von Tagesausflügen und bis zu einwöchigen Rund­reisen zu Zielen in halb Europa, von Rom über London bis Helgoland, einen 50-seitigen Katalog.

"

Mit fünf Bussen haben wir angefangen, zwei Monate später waren es schon sieben.

Raimund Engel

Praktisch: Die Busse können die Engels bei ihrem Sohn Raimund chartern. Er, von Hause aus Jurist, gründete vor drei Jahren die „Engel Touristik GmbH“ und übernahm von den Verkehrsbetrieben Bils in Sendenhorst-Albersloh die Reisebussparte. „Mit fünf Bussen haben wir angefangen, zwei Monate später waren es schon sieben“, erzählt der 40-Jährige. Mittlerweile ist der Fuhrpark auf zwölf Fahrzeuge angewachsen – und das junge Unternehmen will weiter expandieren, sich auch um Aufträge im Linienbusverkehr oder Kurierdienstfahrten bewerben.

„Wir suchen händeringend Busfahrer“, erzählte der Geschäftsführer gestern beim Besuch von Bürgermeister Dr. Alexander Berger, der zusammen mit Jörg Hakenesch und Thorben Welte von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) gekommen war, um Raimund Engel mit seiner Firma „herzlich willkommen“ zu heißen in Ahlen. Denn seit Jahresbeginn ist „Engel Touristik“ an der Ger­steinstraße 8 im Industriegebiet Ost ansässig, auf dem Gelände der früheren Spedition Riesenbeck. In Albersloh war es einfach zu eng geworden, dort sei „kein vernünftiges Arbeiten mehr möglich gewesen“, sagt Raimund Engel. Von 80 auf 400 Quadratmeter habe man sich nun vergrößert, verfüge endlich über getrennte Büros und Besprechungszimmer und könne vor allem den Fahrern – aktuell 14 fest angestellte und vier Aushilfen – adäquate Sozial- und Sanitärräume bieten.

Neben der vorhandenen Infrastruktur, wozu auch ei­ne Werkstatt oder zwingend vorgeschriebene Anlagen wie ein Ölabscheider gehören, gab laut Engel vor allem die verkehrsgünstige Lage den Ausschlag für Ahlen als neuem Firmensitz. Zehn Minuten bis zur Autobahnauffahrt in Beckum, das bedeute ge­genüber Albersloh – da seien die Busse erst mal eine halbe Stunde über Land un­terwegs gewesen – eine enorme Ersparnis an Zeit und auch an Dieselkraftstoff. Beides für ein Busunternehmen entscheidende Kostenfaktoren. „Die Räder müssen rollen“, so Raimund Engels Credo. Mit der Auslastung kann er aber wohl auch ganz zufrieden sein, so ist der Großteil der Flotte zurzeit in den Skigebieten in Österreich und Italien im Dauereinsatz.

(Quelle: WN, Ahlener Zeitung, 26.01.2017, Peter Harke)