„Alles nur geklaut“

Unter dem Motto „Alles nur geklaut“ stand der diesjährige Business-Lunch der Ahlener Wirtschaftsförderung. Rund 35 Teilnehmer waren der Einladung der WFG ins „gdz Office Plus+“ gefolgt.


Bildunterschrift: Jörg Hakenesch (Geschäftsführer WFG Ahlen mbH), Christine Lacroix (Aktion Plagiarius e.V.), Maximilian Pellengahr (Patentanwalt), Thorben Welte (Wirtschaftsförderer WFG Ahlen mbH)

Nach einem deftigen Mittagessen und guten Gesprächen ging es 90 Minuten lang rund um das Thema „Produkt und Markenpiraterie“.

Den Auftakt machte Patentanwalt Maximilian Pellengahr. Der 32jährige Beckumer erläuterte die rechtlichen Unterschiede zwischen Patentrecht, Markenrecht und Designschutz. Dabei stellte er auch heraus: „Der Nutzen gewerblicher Schutzrechte liegt in erster Linie in der Wirkung gegen den Wettbewerber. Die Wirkung liegt also nicht in der Erlaubnis, ein Produkt herzustellen, sondern im Verbot der Nachahmung durch Konkurrenten.“ Im Anschluss ging der gelernte Diplom-Ingenieur auf einige Beispiele aus Marken- und Patentrecht ein.

Im Anschluss sensibilisierte Christine Lacroix vom Aktion Plagiarius e.V. die Ahlener Unternehmen für das Thema „Plagiate“. Dabei stellte sie nicht nur einige besonders dreiste Nachahmungen vor, für die der Verein alljährlich den Negativpreis „Plagiarius“ verleiht. Sondern sie betonte auch die Gefahren: „Was in einigen Fällen einfach nur billig, plump und peinlich ist, kann schlimmstenfalls für den Verbraucher extrem gefährlich werden, etwa bei gefälschten Medikamenten“, so Lacroix. Knapp 36 Millionen rechtsverletzende Produkte im Wert von 760 Millionen Euro wurden an der EU-Außengrenze beschlagnahmt, Waren im Wert von 180 Millionen Euro beschlagnahmte alleine der deutsche Zoll im Jahr 2016. Rund 79 Prozent der festgehaltenen Waren kamen aus China und Hongkong. Aber auch die Türkei und Osteuropa sind beliebte Herkunftsländer von Plagiaten. Dabei ließ Lacroix aber auch nicht unerwähnt, dass auch innerhalb der Bundesrepublik das Kopieren von Konsumgütern gang und gäbe ist.

Ein Thema also, das man auch in Zukunft näher betrachten sollte. „Die Gespräche nach der Veranstaltung haben gezeigt, dass das Thema auch die Ahlener Betriebe bewegt. Ich denke hier konnten wir durch unser Format einiges an Aufklärungsarbeit leisten. Das Business-Lunch Konzept werden wir auch im Herbst 2018 wieder aufgreifen“, so WFG-Geschäftsführer Jörg Hakenesch.