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Elsa Tulgay
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Nach „Aus“ für Marktkauf: „Mit aller Macht“ Nahversorgung erhalten
Ahlen. Die Nachricht von der zum Jahresende bevorstehenden Schließung der Marktkauf-Filiale habe ihn „wie ein Schlag getroffen“, ist Stadtbaurat Andreas Mentz auch fünf Tage später noch immer irritiert über die Kommunikation der Edeka-Gruppe.
Marktkauf hat angekündigt, zum Jahresende die Filiale am Gebrüder-Kerkmann-Platz zu schließen
Diese hat sich inzwischen für die fehlende Information im Vorfeld bei der Stadt Ahlen entschuldigt. „Es ist ganz bestimmt nicht üblich, dass selbst der Gebäudeeigentümer mehr zufällig von einer Betriebsaufgabe erfährt“, versucht Mentz dem Eindruck entgegenzuwirken, die Stadt habe hier irgendetwas verschlafen. Richtig sei vielmehr, dass Stadtverwaltung und Wirtschaftsförderung in den letzten Jahren immer wieder in vielen Gesprächen mit Edeka-Verantwortlichen an Lösungen gearbeitet haben, um Standort-Opti-
mierungen zu erreichen. Das alles sei jetzt aber „Schnee von gestern“, denn an dem Beschluss der Konzernleitung sei nach seiner Information nicht mehr zu rütteln. Mentz habe „unzweideutig erfahren, dass es ein Zurück nicht geben wird.“ Der Blick müsse nun in die Zukunft gerichtet werden.
Die Telefondrähte zwischen Stadt und allen Beteiligten haben in dieser Woche geglüht. Laut Stadtbaurat seien mehrere Gesprächsfäden aufgenommen worden, „um alles zu tun, was dem Standort nutzt und der Innenstadt nicht schadet.“ Priorität habe jetzt das Ziel, die Nahversorgung im Stadtzentrum sicherzustellen. „Dazu gibt es Ansätze, die mit viel Fingerspitzengefühl von der Wirtschaftsförderungsgesell-
schaft verfolgt werden“, kann und will der auch für die Stadtentwicklung verantwortliche Erste Beigeordnete momentan nicht präziser werden. Feststehe jedenfalls: „Die Bürgerinnen und Bürger erwarten, dass sie auf die Schnelle Lebensmittel im Nahbereich einkaufen können, das ist uns sehr bewusst.“ Es sei sehr erfreulich, dass mit vielen aktuellen Wohnbauprojekten die Innenstadt als Wohnstandort wiederentdeckt werde. Hier sei jetzt das vorrangige Ziel, die erforderliche Infrastruktur zu stärken. An der Verbesserung der Situation müsse „gemeinsam, intensiv und mit aller Macht gearbeitet werden.“ Dabei darf auch die mit einer Nachnutzung verbundene berufliche Perspektive der Marktkauf-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht aus dem Blick verloren werden.
Ob es sich dabei – wie jetzt bei Marktkauf – um einen „Einzelhandelsriesen“ mit mehr als 5000 Quadratmetern Verkaufsfläche und Vollsortiment handeln muss, glaubt Mentz eher nicht. „Die Grundversorgung kann auch auf 1500 Quadratmetern klappen.“ Wenig förderlich sei es außerdem, wenn ein neuer Leerstand der Stadt auf Dauer vor die Füße falle. Um dieses Szenario abzuwenden, sei aktuell der Einzelhandelsgutachter von der Stadt Ahlen ins Boot geholt worden. „Wir erhoffen uns eine Aussage, welcher Branchenmix in dem Bestandsgebäude möglich und wirtschaftlich umsetzbar ist.“ Dieser dürfe, so Mentz, „auf keinen Fall schädlich sein für die Innenstadt.“