Aktuelles

Ahlen nimmt Chancen in China wahr

Wirtschaftskooperation mit Pujiang vereinbart


Auf vertragliche Grundlagen haben die Städte Ahlen und Pujiang ihre Verbindung gestellt: Zeng Shengan und Dr. Alexander Berger bei der Unterzeichnung in den Räumen der Wirtschaftsförderungsgesellschaft.

Verbindungen herstellen und Kontakte pflegen, das sind zwei Kernaufgaben der Ahlener Wirtschaftsförderung (WFG). Wie erfolgreich das „Netzwerken“ auch auf internationalem Parkett gelingt, zeigt jetzt der Abschluss einer Vereinbarung, die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Städten Pujiang und Ahlen zu intensivieren. Die „wechselseitigen Wirtschafts- und Handelsaustausch“ will die Erklärung fördern, die jetzt von Bürgermeister Dr. Alexander Berger auf Ahlener und Zeng Shengan, stellv. Verwaltungs- und Parteileiter der Stadt Pujiang, auf chinesischer Seite unterzeichnet worden ist.

Beim Empfang der sechsköpfigen Delegation aus dem Reich der Mitte betonte Bürgermeister Berger, dass die Volkrepublik China schon heute für die exportorientierten Ahlener Unternehmen ein attraktiver und interessanter Partner sei. „Die Erklärung über die Zusammenarbeit auf wirtschaftlichem Gebiet wird die bereits bestehenden Kooperationen vertiefen und neue Brücken bauen zwischen Ahlen und China“, gibt sich Berger zuversichtlich, was die zukünftige Entwicklung betrifft. Er beglückwünschte die Besucher zu ihrem „Interesse an Deutschland und speziell Ahlen“, das eine gastfreundliche und weltoffene Stadt sei.

Auch die Stadt Pujiang erhoffe sich für die ihre Unternehmen positive Effekte vom Ausbau der Beziehungen zu Ahlen, sagte Zeng Shengan. Dazu beitragen werde ein von der WFG organisiertes Gespräch mit 35 Ahlener Unternehmen, die sich am Mittwoch über Investitionschancen in China informieren. Nicht weniger wichtig sei den asiatischen Besuchern der kurze Draht zwischen den Verantwortlichen in beiden Kommunen. „Damit die Zusammenarbeit gelingt, möchten wir auch die Stadtverwaltung kennenlernen und verstehen, wie sie funktioniert.“ Erste Gelegenheit hierzu bestand bei einem von Stadtbaurat Andreas Mentz geführten Stadtrundgang, der eine Fülle an gemeinsamen Herausforderungen erkennen ließ. So wird ähnlich wie in Ahlen auch in Pujiang mit Sorgfalt nach Wegen geschaut, Denkmalschutz und Stadtentwicklung harmonisch miteinander zu verbinden.

Für WFG-Geschäftsführer Jörg Hakenesch ist der jetzige Besuch aus China Höhepunkt einer längeren Entwicklung, an deren Anfang Besuche von chinesischen Praktikanten standen, die heute zum Teil verantwortliche Funktionen in der chinesischen Wirtschaftsförderung bekleiden. Die „Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit“ habe bei der Anbahnung erster Kontakte unterstützt. Bereits im letzten Herbst führte Hakenesch erste Gespräche mit Pujiangs Bürgermeister am Rande einer Konferenz über Perspektiven und Investmentchancen im Südwesten Chinas. Das zweitägige Treffen in Ahlen, bei dem unter anderem Besuche bei den Firmen Kaldewei und LR auf dem Programm stehen, sei von erheblicher Bedeutung. „In China ist es enorm wichtig, sich einmal persönlich zu treffen, wenn man ein gemeinsames Vorhaben verfolgt“, so Hakenesch. Er freue sich, nun einen neuen Netzwerkpartner zu haben und hoffe, „dass das daraus etwas Großes erwächst.“

 

Hintergrund:

Die 260.000 Einwohner zählende Stadt Pujiang liegt im Ballungsraum Chengdu (Provinz Sezuan) im Südwesten Chinas. Die Region gilt als das viertgrößte chinesische Wirtschaftszentrum. Vergleichbar zu Ahlen liegt der Schwerpunkt auf Präzisionsmaschinenbau, intelligente Metallverarbeitung, Landmaschinen- und Agrartechnik, Medizin- und Biotechnik. In einer 116 Hektar großen deutsch-chinesischen Kooperationszone ist unter anderem seit 2012 der Bosch-Konzern ansässig mit einer Fabrik für Ver-packungsmaschinen, Elektrowerkzeugen und dem Asien-Pazifik-Forschungszentrum.